Der Bauer Trachim hatte einmal ein Verhältnis mit der Gutsherrin. Der Gutsherr erfuhr es und sagte: „Dafür bringe ich dich um!“
Der Bauer aber bat ihn: „Bringt mich nicht um!“
Da sagte der Gutsherr: „Wenn du mir fünfzig Kücken ausbrütest, dann verzeihe ich dir.“
Da sagte Trachim zu dem Gutsherrn: „Ich werde es tun, wo ein Wille ist, ist auch ein Weg!“
Der Gutsherr gab ihm einen Hammel, eine Kuh und fünf Maß Getreide, damit er gut zu essen hat-te. (Fünfzig Kücken auszubrüten ist nämlich kein Vergnügen.)
Es verging eine Woche und noch eine zweite. Solange das Brot reichte, ging der Bauer nicht zu dem Gutsherrn. Der Gutsherr aber wartete be-reits, denn die Kücken hätten schon ausgebrütet sein müssen.
Als der Bauer das Brot und den Hammel aufgegessen hatte, ging er wieder zum Gutsherrn und sagte: „Die Kücken sind noch nicht ausgeschlüpft. Gebt mir noch etwas zu essen!“
„Der Teufel soll dich holen, zusammen mit den Kücken!“ sagte der Gutsherr. Dann gab er ihm noch einen Hammel und ein Maß Getreide.
Nach einer Woche kam der Bauer wieder und sagte: „Herr, nun habe ich die Kücken ausgebrütet. Gebt mir Getreide, damit ich sie füttern kann!“
Der Gutsherr gab ihm Weizen, damit die Kükken schneller wuchsen.
Als wieder zwei Wochen vergangen waren, kam der Bauer zu dem Gutsherrn und sagte: „Herr, es sind alles Hähne geworden. Holt sie Euch, denn sie lassen mir keine Ruhe. Sie fliegen immer hoch und krähen: ‚Trachim hat den Gutsherrn betrogen, Trachim hat den Gutsherrn betrogen, Tra-chim hat den Gutsherrn betrogen!’“
Da wurde der Gutsherr zornig, jagte Trachim aus dem Zimmer und ließ sich nie mehr mit Bauern ein.
Wie Trachim den Gutsherrn betrog
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