Es lebte einmal ein armer, alter Mann mit seiner Frau.
Dem Alten starb die Frau.
Da ging er zum Popen:
„Väterchen, meine Frau muß begraben werden!“
„Halte Geld bereit!“
Kirik ging fort, er hatte kein Geld.
„Ich werde ihr einfach selber ein Grab schaufeln und sie heimlich begraben.“
Er schaufelte ihr ein Grab, schaufelte bis zum Boden.
Er ist fertig mit Schaufeln, da steht ein Topf mit Gold da. Kirik nahm das Geld und ist halbtot vor Freude. „Jetzt hab ich Geld, die Frau zu begraben!“
Er kommt zum Väterchen:
„Väterchen, wir wollen meine Alte begraben!“
„Hast du Geld?“
„Ja, Väterchen, ja!“
„Dann mach alles fertig zum Begräbnis!“
Da kaufte Kirik Bretter für den Sarg, mietete Totengräber und Sargträger, kaufte Kerzen und holte die Heiligenbilder und den Popen, seine Frau hinauszutragen.
Und da hast du’s – die Popin wundert sich, woher Kirik denn das Geld hat. Sie sagt:
„Väterchen, er kommt zur Messe, sag ihm, er soll beichten!“
Der sagte ihm, er soll beichten. Nun, einesteils ist Kirik froh. Der Pope kommt mit dem Kreuz heraus, Kirik die Beichte abzunehmen. Er beichtete und bereute seine Sünden. Er sagt: „Kirik, woher hast du das Geld?“ „Väterchen, ich habe das Grab geschaufelt, fürs Begräbnis, und habe im Grab einen Topf herausgeschaufelt.“
Da hast du’s – er kommt nach Hause zum Mütterchen und erzählt:
„Er hat im Grab einen Topf herausgeschaufelt.“ „Weißt du was, wir haben doch das Ochsenfell, an dem ist noch alles daran, Hörner und Schwanz. Jetzt ist gleich Abend, zieh du dieses Fell über und geh zu ihm hin!“
Der Pope zog also das Fell über und ging zu ihm hin. Kommt ans Fenster: „Kirik, Kirik, gib mir mein Geld wieder!“ Kirik erschrak, kletterte auf den Ofen und ließ sich nicht blicken. Um zwölf krähten die Hähne, und der Pope ging fort.
Am ändern Tag zieht sich der Pope wieder genauso an, kommt zum Fenster und sagt wieder: „Kirik, Kirik, gib mir mein Geld wieder!“ Kirik hält es nicht aus, ist erschrocken, ganz außer sich – sieht den Teufel mit den Hörnern vor dem Fenster. Steht da und betet zu Gott. Da hast du’s – um zwölf krähten die Hähne, und der Pope ging wieder fort.
Am dritten Tag zieht sich der Pope wieder genauso an und geht. Kirik erschrak sehr – er hält es nicht mehr aus. Hält den Topf mit dem Geld hin – und sah den Bösen mit den Hörnern. So fürchterlich war ihm zumute, daß er zu Hause keine Ruhe hatte. Der Pope kommt mit dem Geld nach Hause, die Popin wartet schon auf ihn. Sie nahm ihm auf dem Hof den Topf ab und schleppte ihn ins Haus, in einen Winkel. Sie stellten ihn im Haus auf den Tisch, da klebten ihre Hände fest. Sie zerren hierhin und dorthin – ihre Hände gehen nicht ab. Sie schickte den Knecht, Kirik zu holen.
„Kirik, verzeih!“
Kirik nahm den Topf und verzieh ihnen. Doch das Fell ging von dem Popen nicht ab, war angetrocknet. Da kletterte der Pope auf den Ofen, liegt einen Tag, liegt zwei und liegt schon sechs Wochen. Die Leute aber verlangen immer nach dem Popen. Sie antworten nur, er ist krank. Bekannte kommen zu ihm, um sich zu verabschieden, man läßt sie nicht zu ihm. Nun, es half aber nichts, wie sehr sie es auch verheimlichen wollten, der Pope mußte angezeigt werden. Er wurde also angezeigt und zu zwölf Jahren verurteilt: einer mußte ihn führen, der andere von hinten antreiben. Sechs Jahre führten sie ihn bettelnd herum, da starb der Pope. Geld brauchte er nun nicht mehr.
Kirik
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