Ein Mann hatte eine Frau, die war so zanksüchtig, daß sie ihm immer widersprach. Sagte er zum Beispiel „Bart scheren!“ schon schrie sie unbedingt „Haare schneiden!“ Jeden Tag hatten sie Zank miteinander! Der Mann bekam die Frau über, und so begann er nachzudenken, wie er sie loswerden könnte. Sie kommen einmal an einen Fluß, und statt einer Brücke liegt ein Brett über dem Wehr. Warte, denkt er, jetzt muß sie dran glauben. Kaum hatte sie die ersten Schritte auf dem Brett gemacht, sagt er: „Paß auf, Frau, wackle nicht, sonst ertrinkst du!“ – „Nun werde ich gerade wackeln!“ Sie wackelte und wackelte, und plumps war sie ins Wasser gefallen.
Dem Manne tat seine Frau leid: er stieg ins Wasser, begann sie zu suchen, und geht im Wasser flußaufwärts. „Was suchst du hier?“ sagen die vorübergehenden Bauern zu ihm. „Meine Frau ist ertrunken, hier von dem Brett ist sie heruntergefallen!“ – „Dummkopf, Dummkopf! Flußabwärts hättest du gehen müssen, nicht aufwärts; jetzt hat es sie sicher schon davongetragen!“
„Ach, Brüder seid still; sie hat mir immer alles zum Trotz gemacht, bestimmt ist sie auch jetzt gegen den Strom geschwommen.“
Das zanksüchtige Weib
Hinterlasse eine Antwort