Es lebten einmal ein alter Mann und eine alte Frau: die hatten ein Hühnchen Tataruschka. Das legte ein Ei, schwarz, bunt, rot und blau, sie legten es in der Vorratskammer auf ein gerades Wandbrett auf Stroh. Die Katz‘ machte einen Satz, wedelte mit dem Schwanz, stieß ans Brett dabei, schlug das Ei entzwei.
Der Alte begann zu weinen, die Alte begann zu greinen; sie heizten die Stube, machten die Türen auf, und die Mühlsteine begannen zu mahlen. Eine Frau geht Wasser holen und sagt zu dem Großväterchen:
„Warum weinst du, Großväterchen?“
„Weißt du nichts von meinem Leid, Töchterchen?“
„Was hast du für Leid?“
„Ich hatte ein einziges Hühnchen Tataruschka, es legte mir ein Ei, schwarz, bunt, rot und blau; die Katz‘ machte einen Satz, wedelte mit dem Schwanz, stieß ans Brett dabei, schlug das Ei entzwei; da fing ich an zu weinen, die Alte fing an zu greinen, wir haben die Stube geheizt, die Türen aufgemacht, und die Mühlsteine begannen zu mahlen.“
Die Frau begann vor Kummer ihre Eimer zu zerschlagen. Kommt der Küster und fragt:
„Warum weinst du, Großväterchen?“
„Weißt du nichts von meinem großen Leid?“
„Was hast du für großes Leid?“
„Ich hatte doch ein einziges Hühnchen Tata-ruschka, es legte mir ein Ei, schwarz, bunt, rot und blau; die Katz‘ machte einen Satz, wedelte mit dem Schwanz, stieß ans Brett dabei, schlug ein Ei entzwei; ich fing an zu weinen, die Alte fing an zu greinen, wir haben die Stube geheizt, die Türen aufgemacht, und die Mühlsteine begannen zu mahlen; die Frau ist gekommen, Wasser zu holen, und hat angefangen ihre Eimer zu zerschlagen.“
Der Küster rannte davon und fing an, wegen des Großväterchens Kummer die Glocke zu schlagen. Kommt der Diakon gerannt.
„Was machst du da, du Dummkopf, warum schlägst du die Glocke?“
Der Küster sagt:
„Du kennst unser großes Leid nicht: das Großväterchen hier hat ein einziges Hühnchen Tata-ruschka gehabt, es legte ein Ei, schwarz, bunt, rot und blau; die Katz‘ machte einen Satz, wedelte mit dem Schwanz, stieß ans Brett dabei, schlug das Ei entzwei, der Alte fing an zu weinen, die Alte fing an zu greinen, sie haben die Stube geheizt, die Türen aufgemacht, und die Mühlsteine begannen zu mahlen; die Frau ist Wasser holen gekommen, hat angefangen ihre Eimer zu zerschlagen, und ich schlage die Glocke!“
Und der Diakon sagt:
„Ich will wegen des Großväterchens Kummer alle Bücher zerreißen!“
Kommt der Pope, geht zum Küster.
„Was machst du da, Küster?“
„Väterchen, sag nichts, sei still, – du weißt nichts von unserem großen Leid. Das Großväterchen hatte ein einziges Hühnchen Tataruschka, das legte ein Ei, schwarz, bunt, rot und blau; die Katz‘ machte einen Satz, wedelte mit dem Schwanz, stieß ans Brett dabei, schlug das Ei entzwei; der Alte fing an zu weinen, die Alte fing an zu greinen, sie haben die Stube geheizt, die Türen aufgemacht, und die Mühlsteine begannen zu mahlen; die Frau ist Wasser holen gekommen und fing an ihre Eimer zu zerschlagen, ich schlage die Glocke, und der Vater Diakon zerreißt seine Bücher!“
Da fing der Pope an sie zu prügeln, was das Zeug hielt, den Küster mit einem Eichenknüppel, den Diakon mit einem aus Ulmenholz. – Das Märchen ist aus!
Das Hühnchen Tataruschka
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